Sales & Marke - der Blog #3

Arno, wie bist du zur Marke gekommen?

Gerhard: Arno, letztes Mal haben wird darüber gesprochen, wie wichtig eine Positionierung ist.

 Aber jetzt interessiert mich: Wie bist du eigentlich selbst zu deiner Marke gekommen?

Du warst ja nicht von Anfang an der „Marken.Fuzzy für OÖ-Familienunternehmen“, oder?

 

Arno: Durch eine heftige Krise. Alter Schwede, was für eine sch… Zeit. Und doch so wertvoll.

 

Mir wichtig zu sagen: Das Ziel dieser Story ist zu zeigen, dass es mir ähnlich wie viele Unternehmer ging. Ich habe jahrelang ohne Fokus herumgewurschtelt.

 

Gerhard (lacht): Herumgewurschtelt?

 

Arno: Ja, freilich. Ich habe die Werbeagentur Designkitchen in Wels 2004 gegründet.

Mit herumwurschteln meine ich, dass ich 14 Jahre keine Positionierung hatte.

Ich war Werbeagentur - wie so viele andere. Vergleichbar. Gähn! 🥱 Laaaangweilig.

Ohne klaren Nutzen und Unterscheidung zum Mitbewerb.

Hab alle Jobs angenommen, die irgendwie Umsatz brachten und hatte natürlich auch Kunden, zu denen ich nicht passte.

 

Das war rückblickend manchmal zach (OÖ für mühsam) und ich konnte nicht immer meine Bestleistung abgeliefert.

 

Erst als ich 2018 zu meiner Positionierung fand, war das ein superlässiger Befreiungsschlag mit Aha!-Effekt:

„Marken für OÖ-Familienunternehmen“ Wödklasse, dass isses!

Daran möchte ich arbeiten. So will ich bekannt werden. Dann muss ich mich nicht mehr verstellen

und kann im Sommer mit Short und Flips-Flops die Kunden begrüßen. 😎

 

 

Lieber Unternehmer: Jeder kann eine starke Marke aufbauen – auch du.

Egal, ob du gerade erst anfängst oder schon jahrelang „herumwurschtelst“.

Es geht darum, dass du erkennst: Es ist nie zu spät, diese Klarheit zu schaffen.

Das rechnet sich und es wird dir g’scheit taugen. Die Marke soll sich anschmiegen, wie ein Neopren-Anzug.

Du wirst richtig gut aussehen. Hehehe.

Gerhard: Respekt. Das erfordert schon Mut.

 

Arno: Es war eher Verzweiflung. Schmunzel. So war’s. Mit dem Rücken an der Wand kannst überlegen,

wann du dein Familienunternehmen in den Wind schießt oder dich neu aufstellst.

Ich wusste nicht, wie ich die Rechnungen zahle, meine Mitarbeiterin konnte ich einem Job beim Kunden

besorgen und meine Frau Adela ging zum Arbeitsamt. Lässig, oder?

Jetzt oder nie. Ich habe angefangen, mir Fragen zu stellen:

 

• Was kann ich wirklich gut?

• Wo bin ich „a Schauer?“ (OÖ für Diletant)

• Bei welchen Jobs und Kunden war ich gut – und warum?

 

Nach unzähligen Gesprächen und kritischer Selbstreflexion ist mir klar geworden:

Die Ausrichtung auf „Marken für Familienunternehmen in Oberösterreich“ hat sich nicht nur lässig angehört,

sie hat sich richtig angefühlt.

Im größeren Gehirn - dem Bauch. Der Geburtsort der Marke, Tja, dieses Gefühl ist beim Start die einzige Garantie.

Mehr isses net.

Das ist der Mut, von dem man so gern spricht, alles auf dieses Bauchgefühl zu setzen.

 

Gerhard: Genau das erlebe ich bei Handwerksbetrieben immer wieder: Am Anfang braucht es dieses Gefühl

und dann jemanden, der mit dem neutralen Blick von außen hilft, es Real werden zu lassen.

 

Arno: Genau. Positionierung ist für mich kein Excel-Sheet, das man einfach ausfüllt.

Es ist eine Mischung aus Fragen und Antworten, Bauchgefühl, Klarheit und konsequenten Handlungen daraus.

Ich war jahrelang beim Brand Club Austria (eine superwichtige Station), auf Workshops und Vorträgen.

Ich habe mir Wissen reingezogen was ging. Am Anfang hatte ich nur Fragezeichen in der Birn💡.

Ich bin ehrlicherweise mir „g’scheit deppat“ vorgekommen. Tiefes Fachwissen, Expertenaustausch,

zu viele (für mich) wabernde Theorie. Ich konnte es nicht greifen. Kein gutes Gefühl.

 

Daraus wurde mir klar: „Mit Marken für OÖ-Familienunternehmen möchte ich regionale bodenständige Unternehmen mitgestalten.

Da kann ich was verändern. Ohne Raketenwissenschaft. Auf Augenhöhe. Für Laien verständlich.

Die Jobs sollen Freude machen. Das ist so wichtig. Für mich zumindest.

 

Gerhard: Und wie ging es dann weiter, als du dich entschieden hattest?

 

Arno: Ich bin ziemlich strikt vorgegangen. Ich kann doch net Wasser predigen und Wein saufen.

Das muss ich konsequent vorleben. Das hat weh getan.

Ich hab‘ die Webseit‘n überarbeitet. Alle Jobs die nicht zur neuen Marke passten, zähneknirschend g‘löscht,.

Obwohl ich ziemlich stolz darauf war. Aua! Projekte der voestalpine oder das Konzept für die Interims Gebäude vom Parlament in Wien. Delete. Weg damit. Pfiati!

 

Wie’s der Teufel will, kam zu dieser Zeit eine Anfrage von meinen langjährigen Kunden voestalpine.

Ob ich Zeit hätte ein Event gestalterisch zu begleiten. Ich habe abgesagt. Ich gab vor, mein Kalender war voll.

War er nicht. Das war echt nicht einfach, Gerhard.

Ich wollte in den ersten Tagen meiner noch nicht greifbaren Marke mutig und konsequent sein.

 

Lieber Unternehmer: Wenn du dein Unternehmen zur starken Marke machen willst.

Musst du klar JA und NEIN sagen. Ja, zu passenden Kunden und Jobs. Nein, wenn nicht.

Nur so wirst du mit der Zeit deinen speziellen Ruf aufbauen.

 

Warum? Weil eine Marke nur funktioniert, wenn man konsequent bleibt. Man kann nicht „Familienunternehmen“

predigen und gleichzeitig Großkonzerne als Referenz zeigen. Das geht net…

 

Gerhard: Das erinnert mich an den Vertrieb: Wenn du jedem alles versprichst, glaubt dir am Ende keiner etwas.

Aber wenn du klar und authentisch auftrittst, bekommst du Rückenwind.

Und das Beste: Du musst nicht mehr verkaufen. Die Kunden kommen von selbst, weil sie verstehen, wofür du stehst.

 

Arno: Genau! Die ersten Anfragen nach der Neuausrichtung waren ein echter Aha-Moment.

Plötzlich sagten Unternehmen: „Genau DAS wollen wir – und zwar mit DIR.“

 

Und auf einmal wird alles leichter:

 

• Man arbeitet mit Leut‘ zusammen, die zu dir passen und man mag.

• Die Ergebnisse werden lässiger.

• Die Wertschätzung steigt.

• Sogar das eigene Selbstbild verändert sich.

 

Gerhard: Klingt alles logisch – aber viele Betriebe scheuen den Schritt, weil es keine Erfolgsgarantie gibt.

 

Arno: Ja, das ist die Krux. Im Nachhinein betrachtet ist alles klar. Am Tag 1 nix. Nur das Gefühl, dass es passt.

Positionierung erfordert Mut. Keine zu haben, kostet mehr: Zeit, Nerven, Geld – und oft die falschen Kunden.

Der größte Fehler ist es, einfach weiterzuwurschteln und zu denken: „Wir machen eh alles gleich gut.“

Ja, freilich … wer’s glaubt. 😜

 

Und genau das wollen wir mit dieser Serie zeigen:

 

Sales und Marke sind keine Spielerei, sondern starke Erfolgsrezepte.

Sie machen das Leben leichter – für die Kunden, weil sie den Experten in dir sehen.

Für dich und deine Mitarbeiter, weil die Arbeit Freude macht.

 

Gerhard: Gut gesagt. Machen wir Schluss für heute. Worum geht’s am Sonntag in zwei Wochen?

 

Arno:Wie wäre es mit: „Wo es zwischen Vertrieb, Marke und Chefs reibt? Da gibt’s genug Zündstoff. 🧨Was meinst du?

 

 

Gerhard(lacht): Passt perfekt. Da können wir einiges erzählen. Schmunzel.


Arno Hochsteiner / die Designkitchen
Die Werbeagentur aus Wels in Oberösterreich,

die dich und dein Familienunternehmen versteht.


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